Warmer Fluss

Freudig über Nightskys Vorschlag begannen Regenpfote und Tropfenpfote sogleich mit der Übung. Jede visierte ihr eigenes Blatt und gleichzeitig stürzten sie schon los. Zuerst der Schlag mit dem Schweif, dann umdrehen weglaufen und darauf stürzen. Weil die beiden es perfekt können wollten versuchten sie es noch zweimal. Danach sahen sie ihre Mentorin fragend an.

Nightsky

Die Kriegerin nickte und miaute: "Perfekt! So, wollt ihr etwas Anspruchsvolleres? Könnt ihr haben!" Sie stürzte sich wieder auf das Blatt, biss es und schleuderte es dann auf den 'Rücken'. Dann packte sie das Blatt am Stiel (Schweif) und schleuderte es wieder auf den Boden, doch diesmal mit dem Bauch auf einige Spitze Kiesel. Jedoch hielt sie das Blatt immer noch im Maul fest und schleuderte es jetzt gegen einen großen Stein. Das Blatt prallte ab und fiel auf den Boden. Jetzt biss Nightsky den Gegner in den 'Bauch' und zwar so fest sie konnte. Das alles schaffte sie innerhalb von wenigen Sekunden.

Regenpfote und Tropfenpfote nickten bei Nightskys Frage erwartungsvoll und sahen sich die neue Übung genau an. Sogleich begannen die beiden Geschwister die Übung nach zu machen. Zuerst auf den Rücken schleudern, schweif packen, dann mit dem Bauch auf spitze Stein, zum Schluss auf eine Stein schleudern und in den Bauch beißen.Diese Attacke war um einiges schwieriger, deshalb wiederholten sie die beiden noch viermal.

Nightsky

Die Kriegerin freute sich über die Lernbereitschaft der Schüler. Nach dem sie es schon viermal wiederholt hatten, miaute sie: "Das reicht schon. Wenn ihr wollt, könnt ihr wieder komplizierte Angriffe erfinden!" Dabei sah sie sich auch um. Ob sie irgendwas mit den Ästen auf den Bäumen tun könnte?

Regenpfote und Tropfenpfote hatten schon eine Idee für einen Duo Angriff. Diesmal wurde ein Ast ihr Opfer. Die beiden Schülerinnen versteckten sich gegenüber in dem Gebüsch. Plötzlich sprangen sie hervor und setzten direkt nacheinander einige blitzschnell Hiebe an den Ast. Genau so plötzlich wie sie aufgetaucht waren verschwanden sie wieder.

Nightsky kletterte auf einen Baum und klammerte sich an dem Ast fest. Dann sprang sie in Richtung Feindsymbolisierendesblatt ab und landete direkt auf ihm. Wenn ich den Schwung richtig mitnehme, kann ich einem Feind einige schnelle Kratzer verpassen und ihn dabei zu Boden werfen!

Regenpfote und Tropfenpfote sahen jetzt neugierig Nightsky zu. Die beiden Schülerinnen wussten, dass sie für diese Attacke bei ihnen nicht funktionieren würde, weil sie nicht auf einen Baum klettern konnten. Auf einmal kamen sie sich falsch vor. Sie konnten nicht auf Bäume klettern wie alle anderen Katzen im Clan, deshalb waren sie bei allen Kämpfen im Nachteil. Ihnen rollte eine kleine Träne die Wangen hinunter.

Nightsky ging zu den Schülern und sah ihre Tränen. "Was ist denn los?", fragte sie besorgt. "Warum seid ihr traurig?" Während sie auf eine Antwort von den beiden wartete, setzte sie sich hin und schlang ihren Schweif um ihre Pfoten.

Regenpfote und Tropfenpfote sagten beinahe wütend:" Es ist so unfair. Alle im Clan können auf Bäume klettern nur wir nicht. So haben sie einen Vorteil im Kampf, wenn einige Bäume in der Nähe sind. Wir nur wenn in der Nähe ein Gewässer ist und da gibt es nicht viele."

Nightsky miaute: "Ihr könnt es lernen, wenn ihr genug Ehrgeiz habt um es nicht frühzeitig aufzugeben. Genauso könnten auch alle im Clan schwimmen lernen, wenn sie wollen." Die Kriegerin richtete sich auf. "Wenn ihr es jeden Tag probiert, dann klappt es auch irgendwann."

Regenpfote und Tropfenpfote wollten es sogleich versuchen und liefen zu einem kleinem Baum. Jetzt wollten sie es versuche. Doch irgendwie rutschten ihre Krallen immer an der Rinde ab. Sie gingen um den Baum herum und versuchten es an allen Stellen, aber es funktionierte nicht.

Nightsky miaute: "Ihr solltet zuerst versuchen euch an einer Stelle festzukrallen! Eure Krallen müssen in der Rinde des Baumes verhakt sein!" Sie sprang auf einen Baum und bohrte ihre Krallen in die Rinde. "Genau so wie ich es jetzt mache!", rief sie den Schülern zu.

Regenpfote und Tropfenpfote wollten es ihrer Mentorin gleich machen, aber ihre Krallen wollten sich nicht verhaken. Sie rutschten einfach ab. Wütend sahen sie ihre Pfoten an und versuchten es noch einmal. Es wollte aber einfach nicht funktionieren.

Nightsky kam zu den Schülern. "Wie weit könnt ihr eure Krallen rausstrecken?", fragte sie die Beiden. "Habt ihr sie zuletzt geschärft? Vielleicht sind sie zu stumpf..." Die Kriegerin überlegte. "Ihr könnt auch vorerst nur versuchen, die Krallen einfach so in den Stamm zu bohren!"

Regenpfote und Tropfenpfote fuhren ihre Krallen aus und begutachteten sie. Irgendwie waren sie im Vergleich zu denen ihrer Mentorin richtig kurz. Stumpf konnte man sie nicht nennen, aber auch nicht sonderlich spitz. Unsicher sahen sie sich weiter ihre Krallen an.

"Hmm...", seufzte Nightsky und begutachtete Regenpfotes und Tropfenpfotes Krallen. "Ihr könntet eure Krallen mal wieder schärfen. Danach sehen wir weiter!", miaute sie schlussendlich. Ich glaube, ich sollte unseren Heiler fragen, ob ihre Krallen nur wegen ihres jungen Alters so kurz sind. Wenn nicht, hoffe ich, dass es irgendeine Möglichkeit gibt, die Krallen zu verlängern...

Regenpfote und Tropfenpfote wollten sogleich Nightskys Rat befolgen. Gewissenhaft suchten sie sich einen guten Ast, an dem sie ihre Krallen schärfen konnten. Die beiden Schülerinnen fuhren sehr oft mit ihren Krallen über das Holzstück. Als sie es für genug hielten liefen sie wieder zurück zu ihrer Mentorin.

Nightsky fragte die Schülerinnen: "Könnt ihr eure Krallen einfach so in der Rinde des Baumes verhaken?" Langsam machte sie sich Sorgen. Was können wir tun, wenn die beiden nie klettern lernen können?, dachte sie verzweifelt. "Dann wissen wir ob es jetzt funktioniert.", miaute sie.

Regenpfote und Tropfenpfote wollten sogleich tun, was Nightsky gesagt hatte. Sei suchten sich ein schönes Holzstück und versuchten ihre Krallen in ihm zu verhaken, doch irgendwie rutschten sie ständig ab. Hilflos sahen sie wieder ihre Krallen an. Warum wollen sie sich nicht verhaken? Blöde Krallen.

"Ich werde später unseren Heiler fragen, ob das schlimm ist!", miaute Nightsky niedergeschlagen. Sie wusste auch nicht mehr weiter. "Konzentriert euch eben erst mal auf das Kampftraining am Boden.", schlug sie vor. "Später könnt ihr euch dann noch dem Klettern zuwenden."

Regenpfote und Tropfenpfote stimmten Nightsky mit einem leicht traurigen Unterton zu:" Gut, dann versuchen wir es mal nur am Boden. Was sollen wir zuerst machen?" Geduldig warteten die beiden Schülerinnen auf eine Anweisung ihrer Mentorin.

Nightsky sah die Schülerinnen lächelnd an. Sie sprang sofort auf, um ihnen etwas zu zeigen. Schnell rannte sie im Kreis um ein Blatt und attackierte es immer wieder im Rennen. Der Gegner würde sie normalerweise nicht erwischen können. Sie war einfach zu schnell.

Regenpfote und Tropfenpfote wollten es ihrer Mentorin gleich tun. Jede suchte sich ein Blatt. Sofort dachten sie ans schwimmen. Dort musste man auch sehr flink sein, wenn man einen Fisch erwischen wollte. Blitzschnell liefen sie um die Blätter herum und attackierten sie so schnell sie konnten. Am Ende war von den Blättern nichts mehr übrig. Neugierig sahen sie ihre Mentorin an und warteten auf ihre nächste Aufgabe.

Nightsky erklärte: "Wenn ihr im Kreis um den Gegner herumlauft, müsst ihr auch aufpassen, dass euch nicht schwindelig wird!" Dann miaute sie: "Wie wäre es, wenn ihr, oder wir, einen Übungskampf austragen?" Die Kriegerin war daran interessiert, wie die Schüler die neu erlernten Kampftechniken in einem wirklichen Kampf nutzen würden.

Regenpfote und Tropfenpfote miauten aufgeregt:" Ja, gerne. Das wollen wir auch noch unbedingt lernen. Sollen wir gegeneinander kämpfen oder zusammen gegen dich?" Mit großen Augen sahen sie Nightsky fragend an. Wie wird der Kampf nur werden?